©I. Szumska

„Gut gestimmt“: Die Macht der Stimme im Mitarbeitergespräch


Die Stimme ist trotz aller elektronischen Kommunikationswege heutzutage immer noch das wichtigste und einflussreichste Medium, das wir besitzen. Vor allem Führungskräfte sollten diese Macht ihrer Stimme nicht unterschätzen. Die Stimme ist wie ein Musikinstrument. Sie muss richtig eingestellt und gestimmt sein, damit sie ihren vollen Klang entfalten kann. Denn auch das schönste Geigenkonzert hört sich grausam an, wenn die Töne schief sind. Andersherum kann eine noch so einfache und simple Komposition mit einem gut gestimmten Instrument fantastisch klingen.

Die richtige Stimme im Mitarbeitergespräch hat viel Einfluss auf Ihre Wirkung als Führungskraft nach Außen. Dabei ist es meist entscheidender, wie Sie etwas sagen, als wie Sie den Inhalt genau formulieren. Worte können gut lügen, aber Ihre Art zu sprechen, verrät viel mehr über Ihre Führungsqualitäten, als Sie vielleicht denken. Schließlich macht der Ton die Musik.

Stimme im Mitarbeitergespräch: Eine kaum bedachte Wunderwaffe.

Für Führungskräfte ist es manchmal besonders schwierig, die richtigen Worte zu finden. Aber auch die richtige Tonlage sollten Sie bedenken. Vielleicht sind Sie sich als Führungskraft der Wirkung Ihrer Stimme im Mitarbeitergespräch noch gar nicht bewusst. Es gibt viele mögliche Gründe, warum Sie sich noch nie intensiver mit Ihrer Stimme befasst haben könnten.

  1. Sie denken, es würde hauptsächlich auf den Inhalt ankommen. Das ist aber sehr eindimensional gedacht: Auch die noch so schön formulierten Worte nützen nichts, wenn Sie stimmlich nicht die selbe Aussage übermitteln können. Die Stimme im Mitarbeitergespräch trägt eine große Wirkung in sich.
     
  2. "Meine Stimme ist doch angeboren, da kann ich nichts dran machen." Unsinn, die Stimme kann wunderbar wie ein Muskel trainiert werden. Mit ein bisschen Übung können Sie viel mehr aus Ihrer Stimme im Mitarbeitergespräch herausholen, als Sie sich im Moment vorstellen können.
     
  3. Sie denken, Sie können Ihre Stimme schon sehr gut einschätzen? Wohl eher nicht. Denn Sie selbst hören Ihre eigene Stimme ganz anders als andere Menschen. Kennen Sie das nicht, wenn Sie sich selbst in einer Aufnahme sprechen hören und dann ganz verwundert über den Klang Ihrer Stimme sind? Genau deshalb ist es für Sie wichtig, Ihre Stimme im Mitarbeitergespräch von anderen einschätzen zu lassen und nicht auf Ihr eigenes Urteil zu vertrauen.


Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website von Frederik Beyer.

Stimme im Mitarbeitergespräch: Nutzen Sie die vielen Möglichkeiten.

Ihre Stimme ist ein wertvolles Instrument. Schenken Sie ihr gerne ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, denn sie spiegelt einen Teil Ihrer Persönlichkeit wieder. Für die Lateiner unter Ihnen wohl keine Neuigkeit, aber der Wortursprung von „Persönlichkeit“ stammt aus dem Lateinischen „personare“ was so viel heißt wie „durchklingen“. Wir sind also wie wir sprechen.
Wenn Sie in Zukunft also in jedem Mitarbeitergespräch den richtigen Ton treffen möchten, könnten die folgenden Tipps für Sie hilfreich sein.

Wussten Sie, dass Sie die Intonation und Konventionen einer Sprachmelodie schon als Kleinkind lernen?

Zum Beispiel, dass bei einer Frage die Stimme zum Ende des Satzes hoch geht. Nur in stressigen Situationen wird das schnell mal vergessen. Dann müssen Sie sich konzentrieren, ruhig und tief atmen und einen festen Stand garantieren, damit Sie wieder eine überzeugende Stimme im Mitarbeitergespräch haben.

Kennen Sie Ihre natürliche Stimmlage?

Und nur weil Sie täglich sprechen, heißt das noch lange nicht, dass Sie auch wirklich natürlich sprechen. Frauen sprechen zum Beispiel meist etwas zu hoch. Besonders in angespannten Situationen hebt die Stimme im Mitarbeitergespräch gerne mal ab. Ihre persönliche richtige Tonlage finden Sie am Besten durch ein entspanntes Summen, das schön im Brustkorb vibriert.

Denken Sie zu schnell?

Auch wenn es viele nur für ein Gerücht halten: Es ist wirklich so, dass Ihre Sprechgeschwindigkeit damit zusammen hängt, wie schnell Sie denken. Deshalb ist es manchmal auch so anstrengend jemandem zuzuhören, der viel langsamer spricht als Sie selbst. Sie sind im Kopf immer einen Schritt voraus. Aber auch zu schnelles Sprechen zeugt nicht unbedingt von Intelligenz; viele aneinander gereihte Argumente in einem Wortschwall sind eher anstrengend nachzuvollziehen und wirken ganz bestimmt nicht souverän. Die Lösung ist simpel, aber nicht unbedingt einfach. Legen Sie Sprechpausen ein. Auch wenn es hart in der Übung ist, halten Sie ruhig mal eine Sekunde Schweigen aus. Ihre Stimme im Mitarbeitergespräch wird viel eindrucksvoller wirken.

Stimme im Mitarbeitergespräch: Einen souveränen Eindruck hinterlassen.

Kleine Unstimmigkeiten können also ein ganz anderes Bild im Mitarbeitergespräch hinterlassen, als Sie es intendiert hatten. Wenn Sie sich von jetzt an ein bisschen mehr auf Ihre Sprachhaltung und die Tonalität konzentrieren, werden Sie schnell erste Erfolge an Ihrer Sprache im Mitarbeitergespräch merken. Sie werden Ihren Standpunkt, Ihr Feedback oder Ihre Kritik wirkungsvoller übermitteln können und das nicht nur auf der inhaltlichen Ebene, sondern auch Ihre Stimmung wird sich im besten Fall auf den Gesprächspartner übertragen. Durch eine gewählte Stimme erzeugen Sie eine gewisse Stimmung, die wiederum Emotionen in sich trägt. Und Emotionen haben einen stärkeren Einfluss als Worte, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.

Lernen Sie also die Wichtigkeit Ihrer Stimme im Mitarbeitergespräch zu schätzen und seien Sie sich der Wirkung bewusst. Vor allem eine ruhige und entspannte Stimme strahlt Glaubwürdigkeit, Kompetenz und Durchsetzungsvermögen aus. Ihre Stimme trägt maßgeblich dazu bei, ob Sie als eine sympathische, autoritäre oder glaubwürdige Führungskraft wahrgenommen werden. Und das ist die erste Hürde, um überhaupt Ihre Führungskompetenzen ausspielen zu können.

Demnächst können Sie sich also nicht nur die Worte vorher zurecht legen, sondern auch Ihr Instrument, Ihre Stimme im Mitarbeitergespräch, vorher gut stimmen. Dann werden der Inhalt und der Ton Ihrer Aussagen zu einer gemeinsamen wirkungsvollen Komposition.