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Alles über Coaching: Infos und Tipps im Überblick über die effektive Beratungsform zur individuellen Zielerreichung


Folgende Infos und Tipps rund um Coaching finden Sie in unserem Blogbeitrag:

  • Die Bedeutung von Coaching
  • Die Unterschiedlichen Arten von Coaching
  • Ziele des Coachings
  • Wie sieht der Coachingprozess aus?
  • Wie findet man einen guten Coach?
  • Was ist der Unterschied zwischen Coaching und Psychotherapie?
  • Was ist der Unterschied zwischen Life Coaching und einem Business Coaching?
  • Wie viel kostet ein Coaching?
  • Woran erkennen Sie, ob ein Coaching erfolgreich war?
  • Was sind die Grenzen des Coachings?

Was ist Coaching?

Coaching ist ein beliebtes praxis- und zielorientiertes Instrument in der Personalentwicklung. Es ist eine Begleitungs- und Beratungsform für Menschen, die eine Veränderung erreichen wollen.

Ein Coach hilft seinem Klienten dabei, seine Ziele aus eigener Kraft besser zu erreichen. Zentrales Element dabei ist die Selbstreflexion.

Was bedeutet Coaching?


(Bildquelle: tibet - © hbieser - pixabay)

Seinen Ursprung hat das Wort „Coach“ bereits im 15. Jahrhundert. Es kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt Kutsche.

Eine Kutsche ist ein Fortbewegungsmittel und wird von einem Kutscher gelenkt. Dieser kennt verschiedene Routen und richtet seine Fahrt nach den Wünschen des Reisenden und bringt ihn zügig und sicher ans Ziel.

Übertragen auf den Coaching-Prozess bedeutet das, dass die Kutsche (Coach) als Hilfsmittel für den Klienten (Reisenden) dient, schneller und bequemer seine Ziele zu erreichen.

Heutzutage ist das Coaching ein globales Phänomen. Coachings werden immer beliebter und der Adressatenkreis hat sich deutlich erweitert. Früher haben hauptsächlich Führungskräfte ein Coaching in Anspruch genommen. Heute gibt es eine hierarchieübergreifende Tendenz. Somit ist das Coaching beispielsweise beliebt bei Klienten, die sich in der Phase der beruflichen Neuorientierung befinden.

Welche Arten von Coachings gibt es?


(Bildquelle: flatlay - © melinda257 - pixabay)

1. Selbstcoaching:

Dabei steuert eine Person selbstständig die eigene Entwicklung, beispielsweise unter zur Hilfenahme von Büchern.

2. Peer Coaching:

Das Peer Coaching hat seinen Ursprung in den USA. Die Idee dabei ist, dass Kollegen mit ähnlichem Erfahrungshintergrund, sogenannte „Success Teams“, miteinander Coaching-Gespräche führen.

3. Einzelcoaching:

Beim Einzelcoaching wird eine Person durch einen professionellen Coach individuell beraten. Dies kann ein interner oder externer Coach sein.

4. Coaching durch Vorgesetzte:

In einer Coaching-Sitzung coacht eine Führungskraft einen Mitarbeiter.

5. Coaching-Führungsstil:

Ähnlich läuft es beim Coaching-Führungsstil ab. Dabei integriert der Vorgesetzte Techniken des Coachings in seinen täglichen Führungsstil. Er ist also nicht nur Chef und / oder Manager, sondern auch Coach / Mentor. Das erfordert viel Flexibilität und ist absolut zeitgemäß. Gerade die Digital Natives erwarten diesen Führungsstil häufig.

6. Gruppen-Coaching:

Hierbei werden verschiedene Personen aus der gleichen oder aus verschiedenen Unternehmen zusammen gecoacht.

7. Telefoncoaching:

Beim Telefoncoaching wird der Klient vom Coach am Telefon gecoacht. Es hat keinen Einfluss auf den Erfolg des Coachings, ob der Coach und der Klient sich gegenüber sitzen, oder ob das Coaching am Telefon erfolgt. Der Klient sollte lediglich darauf achten, dass er einen ungestörten Platz zum Telefonieren hat. Dann kann das Telefoncoaching sogar vorteilhaft sein, denn der Klient befindet sich in seiner vertrauten Umgebung. Dadurch kann es ihm leichter fallen, sich zu öffnen. Außerdem ist er konzentrierter bei der Sache, da er sich nur auf seinen Hör-Sinn fokussieren muss. Auch spielt die Entfernung keine Rolle, somit ist das Telefoncoaching oftmals finanziell günstiger.

8. Vertriebscoaching:

Zur Unterstützung der Vertriebsmitarbeiter kommt das Vertriebscoaching häufig zum Einsatz. Es zielt auf höhere Auftragsquoten im Verkauf ab.

Was sind die Ziele des Coachings?


(Bildquelle: motivation - ©  Krzysztof Kamil - pixabay)

Häufige Fragen und Problempunkte der Klienten sind:

  • Wie kann ich mich zur Arbeit motivieren?
  • Wie kann ich selbstbewusster auftreten bei Präsentationen oder im Umgang mit Kollegen?
  • Warum werde ich emotional, wenn ein Kollege eine unangemessene Bemerkung macht und wie kann ich Distanz bewahren?
  • Wie erreiche ich meine privaten und beruflichen Ziele?

Ziel des Coachings kann die bessere Steuerung von Emotionen sein, sodass der Coachee lernt, in bestimmten Situationen gelassen zu bleiben. Weitere Ziele können die Stärkung des Selbstvertrauens und die Lösung von Handlungsblockaden und Ängsten sein. Durch die Selbstreflexion lernt der Coachee sich und seine eigenen Grenzen und Wünsche besser kennen.

Der Coach kann mit dem Klienten an Denk- und Verhaltensmustern arbeiten. Dazu ist es notwendig, bestehende Werte und Glaubenssätze zu hinterfragen, und diese gegebenenfalls anzupassen. Hierdurch soll eine nachhaltige Verhaltensänderung und eine Steigerung der Lebensqualität erreicht werden.

Auch die Schaffung einer Work-Life-Balance kann zu den Zielen eines Coachings zählen. Der gesellschaftliche und ökonomische Druck ist enorm hoch. Gemäß dem Motto „höher, schneller, weiter“ müssen herausragende Geschäftsergebnisse erzielt werden. Deshalb ist ein gutes Zeit- und Stressmanagement wichtig und Coaching so beliebt.

Gute Kommunikationsfähigkeiten sind ebenfalls gefragt. Ein Coaching kann somit die Verbesserung der Soft Skills, der emotionalen und sozialen Kompetenzen zum Ziel haben. Dann können beispielsweise Konflikte mit Kollegen, Kunden oder Vorgesetzten souverän gelöst werden.

Wie läuft ein Coaching Prozess ab?

1. Orientierungsphase

Zunächst wird sich der Coach ein umfangreiches Bild von der Situation machen. Er informiert sich also nicht nur über die Person selber, sondern auch über den privaten und den beruflichen Kontext. Ein guter Coach kann bereits in der Orientierungsphase sagen, wie viele Treffen ungefähr notwendig sein werden.

2. Zielsetzungsphase

Als nächstes erarbeitet der Coach gemeinsam mit dem Klienten klare individuell auf den Klienten angepasste Ziele.

3. Umsetzungsphase

Im weiteren Verlauf des Coachings unterstützt der Coach den Coachee bei der Umsetzung seiner Ziele. Insbesondere dabei, wie der Coachee es schafft, die im Coaching gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis zu integrieren.

4. Evaluationsphase

In der Abschlussphase schaut der Coach gemeinsam mit dem Coachee rückblickend darauf, ob die Ziele erreicht wurden.

Wie findet man einen guten Coach?


(Bildquelle: adult - © rawpixel - pixabay)

In Deutschland gibt es rund 35.000 Coachs. Den Richtigen zu finden, ist sicher nicht einfach. Zumal der Begriff des „Coachs“ nicht geschützt ist und sich im Prinzip jeder Coach nennen darf.

Wovon hängt es ab, ob Coaching gelingt?

Wichtiger als die Methoden, die ein Coach anwendet, ist seine Beziehung zum Klienten. Diese sollte möglichst vertrauensvoll sein.

Sympathie und Offenheit sind Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Coaching. Relevant könnte hier auch die Frage werden, ob ich mich an einen internen oder externen Coach wende. Externe Coachs haben oft eine neutralere Sicht auf die Situation.

Erteilt ein guter Coach Ratschläge oder hilft er dem Klienten eher selbst zur richtigen Lösung zu finden?

Häufig ist es so, dass der Coach dem Klienten weniger Handlungsanweisungen gibt und dafür die Selbstreflexionsfähigkeit anregt.

Der Klient bekommt „Hilfe zur Selbsthilfe“. Im Idealfall soll der Klient dann seine Ressourcen erkennen, aktivieren und ausbauen. Es gibt hier allerdings kein richtig oder falsch, da jeder Mensch individuell ist.

Was ist der Unterschied zwischen Coaching und Psychotherapie?


(Bildquelle: people - © rawpixel - pixabay)

1. Defizit vs. Kompetenzverbesserung

Beim Coaching geht es grundsätzlich um gesunde Personen, die ihre Kompetenzen verbessern möchten.

In der Psychotherapie geht es um ein Defizit, das der psychisch erkrankte Patient hat und das therapiert werden soll. Das Coaching ist also im Gegensatz zur Psychotherapie positiv konnotiert.

2. Dauer

Beim Coaching handelt es sich um Probleme, die jeder mal im Laufe seines Lebens haben kann und die in der Regel innerhalb kürzerer Zeit, im Durchschnitt innerhalb von 5 von 10 Coaching-Sitzungen, lösbar sind.

Eine Psychotherapie ist meist langfristiger angesetzt. Es ist meist schwer vorhersehbar, wie viele Sitzungen der Patient benötigt, bis es ihm besser geht. Hier werden jedoch Veränderungen der ganzen Lebensgeschichte vorgenommen, denn oft liegen die Ursachen für psychische Erkrankungen bereits in der Kindheit. Die Probleme sind also tiefer verwurzelt als beim Coaching.

3. Die Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Patient bzw. Coach und Coachee

Ein weiterer Unterscheid ist die Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Patient beziehungsweise zwischen Coach und Klient.

Bei der Psychotherapie übernimmt der Therapeut für den Patienten eine Fürsorgepflicht, somit befindet sich der Patient in der unterlegenen Rolle. Beim Coaching stehen sich der Coach und der Coachee auf Augenhöhe gegenüber. Daher hat der Klient mehr Selbstverantwortung bei der Erreichung der Ziele.

Fazit:

Einige Probleme sind jedoch nicht eindeutig einem dieser Felder zuzuordnen. Wenn beispielsweise eine aktuelle Erfahrung (Arbeitslosigkeit) ein altes Leiden (Gefühl der Wertlosigkeit) hervorruft, handelt es sich um eine Mischform. Auch bei einem Burnout ist genau hinzusehen, ob die Ursachen rein in der Arbeit liegen, dann wäre ein Coaching sinnvoll, oder ob das Große Ganze wie beispielsweise auch die familiäre Situation und der Lebensstil allgemein zum Burnout beitragen.

Ebenso verhält es sich mit dem Suchtmittelkonsum. Dabei ist auch auf die Gründe zu schauen, weshalb es zum Suchtmittel Konsum kommt. Häufig steckt nämlich mehr dahinter als einzig und allein Probleme bei der Arbeit.

Bei allen Mischformen ist folglich zu differenzieren, ob die Probleme und Schwierigkeiten hauptsächlich in der Person verankert sind, dann ist eine Psychotherapie ratsam, oder ob es sich einzig und allein um einen berufsbezogenen Kontext handelt. Dann wäre das Coaching das richtige Mittel der Wahl.

Das Coaching ist ein eigenständiges Beratungsformat, wo aber in jedem Fall eine Selbststeuerungsfähigkeit des Klienten Voraussetzung ist.

Was ist der Unterschied zwischen Life Coaching und einem Business Coaching?


(Bildquelle: business - © rawpixel - pixabay)

Ein Business Coaching betrifft konkret Themen und Fragen, die direkt mit der Arbeit verbunden sind, während ein Coach beim Life Coaching die ganzheitliche Perspektive einer Person betrachtet. Dabei stehen persönliche Werte, Motive, Gedanken und Ziele der Person im Mittelpunkt. Ein Beispiel ist die Herstellung einer Work-Life Balance.

Beim Business Coaching hingegen geht es um die Erweiterung der beruflichen Kompetenzen und Fähigkeiten eines Coachees.

Beispiele für Themen im Business Coaching:

  • beruflicher Wechsel
  • Konfliktlösung im Team
  • Übernahme einer neuer Position
  • das Erlernen von Führungskompetenzen

Business Coachings werden in der Regel von Personalabteilungen in Auftrag gegeben. Sie sind für die Implementierung und Evaluation verantwortlich. Life Coachings werden von dem Coachees selber initiiert und angefragt.

Sollten Frauen eher zu Frauen gehen, und Männer zu Männern?

Nein, es gibt keine wissenschaftlichen Untersuchungen dazu, dass das Geschlecht des Coachs Einfluss auf den Erfolg des Coachings hat.

Wie viel kostet ein Coaching?

Der Stundensatz eines Coaches liegt für 60 Minuten bei ungefähr 165 Euro (laut „Coaching-Umfrage Deutschland“, von Middendorf und Fritsch, März 2013). Dies ist jedoch nur ein Richtwert und er variiert stark, je nachdem, wie viel Erfahrung der Coach hat und ob es sich um ein unternehmens- oder privat finanziertes Coaching handelt.

Sind Coachings wirksam und woran kann man den Erfolg messen?


(Bildquelle: african-descant - © rawpixel - pixabay)

Wissenschaftliche Forschungen belegen, dass das Coaching als Personalentwicklungsinstrument die Produktivität, Arbeitsleistungen, Beziehungen, Zusammenarbeit und das Selbstvertrauen der Mitarbeiten stärkt.

Auch das Zeitmanagement, die Kommunikationsfähigkeit und die Coping-Strategien (Strategien, um mit schwierigen Situationen umzugehen) werden durch Coaching verbessert.

Zudem kann es für Unternehmen ein Imagegewinn geben, denn zufriedene Mitarbeiter können sich stärker mit dem Unternehmen identifizieren und tragen dies auch nach außen.

Eine Wirksamkeitsüberprüfung des Coachings findet häufig durch Selbsteinschätzung der Klienten statt, auf Grundlage ihrer Wahrnehmungen und Gefühle.

Studien zeigen, dass viele positive Effekte auch noch ein Jahr nach dem abgeschlossenen Coaching-Prozess nachweisbar sind.

Was sind die Grenzen des Coachings?


(Bildquelle: startup - © StockPhoto - pixabay)

Grundvoraussetzung bei einem Coaching ist die Selbststeuerungsfähigkeit des Klienten. Das heißt, er muss klar, nüchtern und fit genug sein, um dem Coach sagen zu können, wo er hin will und welcher Weg ihm der liebste ist.

Fehlt diese Fähigkeit des Klienten, kommt eher eine Psychotherapie als Mittel der Wahl zum Einsatz.

Des Weiteren ist die Instrumentalisierung von Führungskräften ein Problem. Dabei wollen die Führungskräfte ein Coaching ihrer Mitarbeiter, um sie nach ihren eigenen Vorstellungen und Ansichten zu optimieren, anstatt Fehler und Entwicklungspotentiale auch bei sich selbst zu suchen.

Alle Beteiligten müssen bereit sein, bei sich selbst anzufangen und Veränderungen nicht nur von anderen zu erwarten.